Stillgeschichten aus der Community
Stillen ist natürlich – aber nicht immer einfach!
Haben Sie sich auch schon diese Fragen gestellt?
- Habe ich genug Milch?
- Wird mein Baby wirklich satt?
- Was ist eigentlich Clustern?
- Mein Baby beißt beim Stillen – was kann ich tun?
- Mein Kind verweigert die Brust – muss ich zufüttern?
- Muss ich überhaupt stillen?
- Warum klappt es bei mir einfach nicht?
Unsere Fachkräfte von den Frühen Hilfen haben schon viele Familien begleitet, in denen auch das Stillen ein präsentes Thema war. Ein paar Geschichten möchten wir mit Ihnen teilen, um sichtbar zu machen: jede Stillgeschichte ist individuell und es gibt kein Richtig oder Falsch!
Zweifach-Mama, 35 Jahre
Ich habe mein erstes Kind gestillt und dachte, beim zweiten klappt es wieder genauso. Es hat auch funktioniert, aber es war so schmerzhaft, dass ich es teilweise kaum aushalten konnte. Ich war unglaublich froh, dass meine Hebamme da war, mich begleitet und ermutigt hat. Sie hat sogar meine Brustwarzen gelasert. Nach etwa einer Woche haben wir uns eingespielt – und ich habe meine Tochter dann lange gestillt.
Zweifach-Mama, 32 Jahre
Beim ersten Kind war ich sehr verunsichert. Mein Baby hatte Schwierigkeiten mit dem Gewicht und der Kinderarzt empfahl Pre-Nahrung. Ich wollte unbedingt stillen. Mit Unterstützung von meiner Hebamme und Verena habe ich das geschafft. Beim zweiten Kind war ich dann viel sicherer, konnte mich gut gegenüber dem Kinderarzt positionieren und habe das Stillen selbstbewusst gestaltet.
Einfach-Papa, 30 Jahre
In der ersten Zeit nach der Geburt habe ich mich manchmal überflüssig gefühlt. Ich wollte gerne helfen, etwas beitragen, aber das Baby wollte einfach nur zur Mama - vor allem beim Stillen. Das war völlig in Ordnung, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, irgendwie außen vor zu sein.
Zweifach-Mama, 32 Jahre
Ich stille meine Tochter gerne, allerdings ist es beim 2. Kind ganz anders als beim ersten. Meine Milch reicht nicht aus, dass die Kleine satt wird und so füttere ich zu. Unterwegs ist das schon stressig für mich, gerade wenn die Große dann auch noch meine Hilfe oder Aufmerksamkeit braucht. Da bin ich, vor allem in der Öffentlichkeit, schon sehr gestresst.
Erstgebärende Mama, 37 Jahre
Ich habe nach der Geburt versucht, zu stillen – es hat auch funktioniert. Aber ich habe mich dabei einfach nicht wohlgefühlt. Nach ein paar Tagen habe ich mich dann bewusst für die Flasche entschieden – und das war für uns genau richtig.
Erstgebärende Mama, 25 Jahre
Ich habe mein Baby im Auto gestillt, weil es hungrig war und wir gerade unterwegs waren. Plötzlich kam ein Mann vorbei, der mich anschrie – wie ich es wagen könne, so etwas in der Öffentlichkeit zu tun. Ich war total überrumpelt und verletzt.
Zweifach-Mama, 35 Jahre
Mein erstes Kind konnte ich leider aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen, ich war froh, dass es beim 2. nach anfänglichen Schwierigkeiten gut klappte. Nun überlege ich, abzustillen, bin aber sehr hin- und hergerissen. Eigentlich nervt mich das häufige, nächtliche Stillen sehr, andererseits genieße ich auch die Nähe zum "Kleinen" und möchte ihm diese schöne Erfahrung nicht nehmen. Ich weiß nicht, was nun das Beste ist."
Das sagen Sandra und Verena zu Ihren Stillgeschichten:
- Stillen kann wunderschön, aber auch herausfordernd sein – und manchmal einfach nur anstrengend. Schmerzen beim Stillen sind häufig, besonders zu Beginn. Ursachen: falsches Anlegen, wunde Brustwarzen, starker Milchspendereflex.
- Unsicherheiten sind ganz normal, vor allem beim ersten Kind. Wir schauen immer gemeinsam, welcher Weg für Sie der richtige ist, ohne dabei den gesundheitlichen Aspekt und die Entwicklung des Kindes außer Acht zu lassen. Vertrauen in sich selbst unterstützt den Prozess, sich in die Mutterrolle einzufinden.
- Väter erleben oft Ambivalenz in der Stillzeit. Bindung entsteht auch durch Nähe, Tragen, Wickeln und Beruhigen. Offene Kommunikation hilft, Rollen zu finden. Fachkräfte sollten Väter gezielt einbeziehen.
- Die Milchbildung passt sich normalerweise dem Bedarf des Kindes an. Stress, Erschöpfung oder unregelmäßiges Stillen können die Milchbildung beeinflussen. Hier den Kopf frei zu kriegen, ist häufig beim weiteren Kind die Herausforderung. Zufüttern ist kein Versagen, sondern manchmal notwendig – z. B. bei Gedeihstörungen oder wenn die Mutter stark belastet ist. Unterstützung im Alltag kann helfen, das Stillen zu erleichtern und den Stress zu nehmen.
- Stillen ist eine persönliche Entscheidung. Nicht jede Mutter fühlt sich damit wohl und das ist ok. Das emotionale Wohlbefinden der Mutter beeinflusst die Bindung und das Stillerleben. Flaschenernährung kann eine liebevolle und gesunde Alternative sein.
- Stillen in der Öffentlichkeit ist rechtlich erlaubt. Es ist ein Grundbedürfnis des Kindes und sollte gesellschaftlich unterstützt werden. WHO und Fachgesellschaften empfehlen stillfreundliche Umgebungen. Respekt gegenüber stillenden Müttern ist essenziell!
- Klarheit über den eigenen Wunsch ist die wichtigste Voraussetzung fürs Abstillen. Babys spüren Unsicherheit und reagieren darauf. Steht die Entscheidung fest, lässt sich der Prozess mit festen Stillzeiten, neuen Ritualen und behutsamer Reduktion individuell gestalten. Dabei unterstützen und beraten wir gerne, damit es für Kind und Mama schonend klappt.
Verena und Sandra von den Frühen Hilfen sind für Sie da – vertraulich, kostenlos und ohne Hürden.
KONTAKT

Verena Haak
Frühe Hilfen für Kaltenkirchen und Umgebung

Sandra Döhring
Frühe Hilfen für Henstedt-Ulzburg und Umgebung












